Mein Pudelpointer
Hegewald muss besessen gewesen sein, von dem Gedanken, einen Alleskönner zu haben.
Ein Hund, der geeignet sein musste, für die damals herrschenden Bedürfnisse und
wirtschaftlichen Verhältnisse der einfachen Jäger:
Grundsätzlich ein sicherer Verlorenapporteur mit hervorragender Nasenleistung.
Seine Farbe müsse *"unscheinbar, wenn möglich baumrindenartig" sein, um den Herrn
nicht zu verraten, wenn dieser **"Holzdiebe, Waldverderber und Wilderer" verfolgte - ein Försterhund.
Ein Gebrauchshund, der sicher jedes geflügelte Huhn findet und jede
angebleite Ente aus dem noch so dichten Schilf bringt - ein Feld- und Wasserspezialist.
Es wurde ein Hund gebraucht, der sowohl im Felde als auch im Gehölz Raubzeug
als auch Nutzwild sicher findet, fest vorsteht, unbedingt bringt - ein Genaralist.
Hegewald war ein großer Bewunderer der englischen Kennels und des
englischen Vollbluthundes. Er widmete diesem Thema in seinen Schriften zahlreiche
Kapitel. Eine der spannendsten Geschichten Hegewalds handelt von seinem Rüden "Fred",
einem Red Irish Setter, welche er mit folgenden Worten beendet:
*** " ...der eisgraue, kranke Kapitalfuchs jedoch blieb verloren für immer,
zugleich mit ihm war aber auch für immer die englische Krankheit
aus mir gewichen, ich war radikal kuriert, was ich von Herzen jedem wünsche,
dem diese hartnäckige Seuche noch in den Gliedern steckt."
Mit dieser Erkenntnis legte er aus meiner Sicht den Grundstein,
für die Züchtung des deutschen Vollgebrauchshundes.
All das Wissen und seine Erfahrung, aber vorallem jedoch sein Herz und
die glühende Leidenschaft für das Waidwerk in vollendeter Form,
waren hier die treibenden Kräfte.
Ho-Rüd'-Ho und PP voran!
* Hegewalds Schriften über den Gebrauchshund/Neudamm 1911
** Hegewalds Schriften über den Gebrauchshund/Neudamm 1911
*** Hegewalds Schriften über den Gebrauchshund/Neudamm 1911